Freitag, 30. Dezember 2016

Willkür ist keine Schweizer Erfindung

Kassandrarufe gibt es genug:

https://www.youtube.com/watch?v=sNLNZHb0HqM&t=16s

Gerichte sind als Kontrollinstanzen in größeren Gemeinschaften unabdingbar. Menschen brauchen Kontrolle. Wer aber kontrolliert die Kontrolleure? Die Kontrolleure kontrollieren sich selbst!

Obwohl im Laufe der Menschheitsgeschichte Gerichte mehr Unrecht als Recht gesprochen haben, kommt Gerichtswillkür gefühlsmäßig immer nur zu anderen Zeiten oder an anderen Orten vor. Die "eigene" Gerichtsbarkeit wird immer ungeprüft für "richtig" gehalten; abgesehen von "Einzelfällen".

Gerichte sollen die Ordnung wieder herstellen.
Ordnung kann alles sein, das störungsfrei ist.
Wenn die Ordnung Sklaven kennt, dann ist nicht der die Sklavenhaltung anordnende Richter, sondern der sich gegen die Sklaverei auflehnende Sklave der Störer der Ordnung.
Wenn die Ordnung Hexen kennt, dann ist nicht der die Verbrennung anordnende Richter, sondern die nicht widerrufende Hexe die Störerin der Ordnung.
Wenn die Ordnung unwertes Leben kennt, dann ist nicht der die Vernichtung des unwerten Lebens anordnende Richter, sondern das unwerte Leben, das leben will, die Störung der Ordnung. 

Die Qualität einer Rechtsordnung misst sich nicht an ihrer abgehobenen, künstlichen Kompliziertheit, sondern an ihrem einfachen, natürlichen Zugang, Irrtümer zu berichtigen.

Unsere Rechtssystem hat ein Stadium erreicht, in dem nicht mehr die Wahrheit, sondern die eingesetzten Mitteln entscheidend wurden.

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