- was Menschen Böses tun, das überlebt sie,
das Gute wird mit ihnen oft begraben -
Du strafst Shakespeare Lügen
Du tatest nichts Böses
obwohl dir Böses angetan wurde
Du tatest nur Gutes
und nur Gutes wird dich in unserer Erinnerung behalten
Dir war Wandern immer ein Anliegen. Du versuchtest immer, Geschundene auch hinaus in die Natur zu bringen. Uns trennte mehr als eine Generation, und wenn wir auch gleicher Meinung waren, so waren wir nicht gleicher Kondition. Deshalb bestiegen wir nie gemeinsam einen richtigen Berg, aber:
in memoriam
während im tal dunst
wie nebel über dem styx
auf den wiesen liegt
steig ich durch den buchenwald
den stürmen entgegen
die würze der luft
die frische des morgens
ein tag wie geschaffen für dich
als wir aus dem dunkel der bäume
in die helle des licht wechslen
verebnen die winde
nur ein allzu früh gefallenes blatt
mitten in seinem frühling
steigt immer höher ins blau
als suchte es uns die antwort
die es nicht gibt
Angie
Susanne M. (41, Name geändert) war keine Unbekannte in Wien. Seit Jahren leitete sie einen Opferschutz-Verein, kümmerte sich um sexuell missbrauchte Frauen, kämpfte für diese bei der Justiz, wollte die Täter vor Gericht sehen. Sie trat auch für Kinderschutzrechte ein, äußerte sich im Fernsehen in Diskussionen zu dem brisanten Thema.
Dieses Engagement aber schien Susanne M. immer stärker aufgerieben zu haben. Selbst ein früheres Opfer sexueller Gewalt verzweifelte sie an der Ohnmacht von Opfern und haderte zunehmend mit der österreichischen Justiz. Sie unterstellte den Strafverfolgern eine zu lasche Vorgehensweise. Laut Bekannten war Susanne M. im 7. Monat schwanger, freute sich auf ihr Kind. Dennoch zog sie am Samstag eine Pistole aus der Tasche, setzte die Waffe an ihrem Bauch an und drückte ab. Sie war auf der Stelle tot.
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